Erweiterung MONTESSORI Zentrum


Projekttyp
Hochbau Wettbewerbe

Ort
Nürnberg

Auftraggeber
MONTESSORI Förderkreis Nürnberg e.V.

Entwurf
Diezinger Architekten, Regensburg

Auszeichnungen
1. Preis Realisierungswettbewerb 2018

Bauzeit
2021-2023

Abmessung
BGF 5.500 m²; BRI 23.600 m³

Fotos
Laura Thiesbrummel, München

Leistungsumfang
Tragwerksplanung LP 1-6 gemäß §51 HOAI 2013 + Besondere Leistungen

Bearbeitung
Bearbeitung als Tragraum Ingenieure und vormals Dr. Kreutz+Partner

Das Gebäude bietet Platz für die wachsende Sekundarstufe mit gebundenem Ganztagsangebot sowie für das Montessori-Kinderhaus. Der Entwurf, der aus einem Realisierungswettbewerb im Jahr 2018 als Sieger hervorging, stellt städtebaulich eine Verbindung zum benachbarten Bestandsgebäude des Montessori Zentrums dar. Zu diesem Bestandsgebäude hin ist die Südfassade des L-förmigen, dreigeschossigen Gebäudes offen und mit großen Lern- und Arbeitsloggien gestaltet, während die Nordfassade, die sich längs zur Bahntrasse orientiert, geschlossener ausgeführt ist. Die zukünftig begrünten, großformatigen Lärchenholzlamellen sorgen im Bereich der Loggien für den sommerlichen Wärmeschutz. 

Das Gebäude ist als monolithischer Massivbau ohne Gebäudefugen konzipiert. Die vertikale Lastabtragung erfolgt über Stahlbetonwände, -brüstungen, -wandpfeiler und Stahlbetonstützen. Die Decken wurden in drei Abschnitten betoniert, um den inneren Zwang zu reduzieren. Über dem Längsflügel sind sie liniengelagert und über dem Kopfbau als punktgestützte Flachdecken ausgeführt und ermöglichen so eine flexible Raumaufteilung. Die rund 250 Rammpfähle der Gründung leiten die Lasten in den tragfähigen Baugrund ab und minimierten dadurch den Aushub.

Aufgrund der Anlage der Freibereiche und der Anbindung des Neubaus an den Schulcampus war ein bestehender Fußgängertunnel zur S-Bahn zu verlängern. Dieses Tunnelbauwerk in Stahlbetonbauweise schließt direkt an das Bestandsbauwerk an. Es ist teils flach und teils mit Rammpfählen gegründet, um in den Bereichen, in denen sich Erdkabel und -leitungen befinden, diese zu überbauen.

Energetisch entspricht der als Low-Tech-Gebäude errichtete Neubau dem KFW55-Standard. Geheizt, bzw. gekühlt wird über eine Bauteilaktivierung in den Stahlbetondecken, die ihre Energie über Geothermie durch 65 Erdsonden aus einer Tiefe von bis zu 60 Metern bezieht.