Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um ein eingeschossiges Gebäude im Stadtteil Neuhermsheim. Das Tragsystem gliedert sich im Wesentlichen in drei Grundelemente: Das Dach, die Fassade und die zum Hof orientierten Stützen. Die Dachfläche ist als schlaff bewehrte Stahlbetondecke konzipiert. Die Decke lagert mit ihrem ausgeschnittenen Rand am Hof auf sandgefüllten Stahlhohlprofilstützen; an den drei Außenseiten auf den Stahlbetonfertigteilen der Fassade.
Die Bemessung der Fertigteile erfolgte anhand eines nichtlinearen FE-Modells, an dem die erforderliche Bewehrung für die einzelnen Elemente ermittelt wurde. Bei einer Expositionsklasse von XC4 wurden die tragenden Fassadenelemente mit nur 15 cm Konstruktionsstärke gefertigt. Die Verbindung zwischen dem Fassadenfertigteil und der Decke erfolgt über Bewehrungsanschlüsse aus dem Attikabalken des Fertigteils, die im Ortbeton der Deckenplatte vergossen werden. Der Attikabalken dient gleichzeitig als Randschalung für die Deckenplatte. Der nach unten gespiegelte Attikabalken wirkt dort als Fundamentbalken, der auf dem Gründungsbauteil mittels Dornen in Hüllrohren befestigt wurde. Durch die Spiegelung konnte die organisch geformte Fassadenstruktur mit nur zwei Systemschalungen abgebildet werden.
Das Gebäude wurde durch die Architektenkammer Baden-Württemberg ausgezeichnet. Link zu: Beispielhaftes Bauen der Architektenkammer Baden-Württemberg 2007 – 2013
LP 1-6 gem. §64 HOAI 2002, Fertigteilelementplanung, Stichprobenartige Bauüberwachung, weitere besondere Leistungen