Das Ziel der Nachrechnungsrichtlinie ist es, die Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit bestehender Straßenbrücken, unter Berücksichtigung des gestiegenen Verkehrsaufkommens und der Weiterentwicklung der Bautechnik, realistisch zu beurteilen.
Bei der vorhandenen Stahlbrücke aus dem Jahr 1974 handelt es sich um ein 4-Feld-Bauwerk mit Spannweiten von ca. 18m – 119m – 56m – 79m im Zuge der B22 von Würzburg nach Bayreuth.
Die Brücke liegt im Grundriss im Bereich einer Geraden. Daran anschließend eine Klothoide mit A = 100 als Übergang in einen Bogen R=200m. Im Aufriss liegt das Bauwerk mit einer Ausrundung von R=5.000m zwischen einem Bereich mit konstanter Steigung von 2,0% am Widerlager Bayreuth zum Bereich eines konstanten Gefälles von 2,0 % am Widerlager Würzburg. Das Quergefälle beträgt über die gesamte Fahrbahn ca. 2,25%. Die Schiefe der Lagerachse auf der Seite Byreuth beträgt ca. 30° zur Gradiente. Die beiden Richtungsfahrbahnen liegen auf einem gemeinsamen Überbau, welcher durch zwei längs- und querversteifte Hauptträger mit Querträgern im Raster 3,50 m und einer orthotropen Fahrbahnplatte gebildet wird. Der Querschnitt hat eine variable Bauhöhe von minimal ca. 2,05m am Widerlager West (Würzburg) über maximal ca. 5,23m bis ca. 3,59 m am Widerlager Ost (Bayreuth). Die lichte Weite zwischen den Stegen beträgt im Regelbereich 13,46m. Die Gesamtbreite der Brücke beträgt 20,0m. Der Regelflansch der Untergurte der Längsträger ist 800 mm breit und besitzt variable Dicken von 30 bis 50 mm.
Bei den Pfeilern handelt es sich um Rundpfeiler mit einem Durchmesser von d=2,00m welche auf Einzel- bzw. Streifenfundamenten in Spundwandkästen flach gegründet wurden. Die Widerlager sind ebenfalls flach gegründet.
Zusätzlich wird unter der Brücke als Vogeleinflugschutz eine Gitterrostebene aus Aluminium geplant. Die zusätzlichen Anhängelasten hieraus werden im Rahmen der Brückennachrechnung berücksichtigt.
Die Brücke wurde als FE-Modell gesamtheitlich generiert und mit der Software SOFISTIK nachgerechnet.