Das neue großformatige Fahrradparkhaus, deren filigrane Stahlkonstruktion Tragfunktion und gestalterischen Entwurf vereint, bietet auf einer Grundfläche von ca. 113,4 m x 8,1 m Fahrradstellplätze für rund 275 Fahrräder. Bei der Planung der Zugänglichkeiten und Abstellmöglichkeiten wurden Extras wie Fahrradanhänger berücksichtig wie auch Ladestationen für E-Bikes in absperrbaren Spinden eingeplant. Städtebaulich gesehen befindet sich das langgestreckte Bauwerk direkt gegenüber des neu gestalteten Nelson-Mandela-Platzes und schmiegt sich mit seiner nördlichen Längswand an die bestehende Schwergewichtswand des Bahngeländes an, die den südlichen Abschluss des Nürnberger Hauptbahnhofes darstellt.
In der Fassadenebene bilden zahlreiche vertikale schlanke Rundrohrstützen in Verbindung mit jeweils einem horizontal angeordneten durchgehenden Flachstahl am Stützenkopf- und -fußpunkt die lastabtragende Konstruktion. Die Rundrohrprofile, mit einem Durchmesser von lediglich 48,3 mm ausgebildet, sind zweireihig an die Flachstähle angeschweißt, wobei die hintere Stützenebene mit geneigten Stützen ausgeführt ist. Hierdurch entsteht der für die Außenwahrnehmung des Fahrradparkhauses maßgebliche sogenannte Moiré-Effekt.
Neben der Fassade war die Ausbildung der Dachebene als schlanke Konstruktion ohne sichtbare Stahlträger unter der Dacheindeckung wesentlicher Entwurfsgedanke. Zur Realisierung dieses Grundsatzes wurden sämtliche Dachträger untereinander höhengleich in der Ebene der Stahltrapezblechprofile ausgebildet, wobei die Auflagerung der Trapezbleche lediglich auf einem Flachstahl erfolgte. Aufgrund der teils exzentrischen Lasteinleitung sind die Dachprofile als torsionssteife Hohlprofile aus gekanteten Blechen als Schweißprofile erstellt, was gleichzeitig über Variation der Blechdicken eine optimierte Stahlmassenbilanz ermöglichte.
LP 1-6 gem. §51 HOAI 2013, weitere besondere Leistungen