Das bestehende Rathausgebäude hat einen L-förmigen Grundriss mit abgestrebten Pfettendachstuhl. Die Nutzung des bestehenden Dachstuhls über dem Sitzungssaal, dem Treppenhaus und der Bürgermeisterei sollte geändert werden. Eine flächige Dachschalung war nicht vorhanden. Vorhandenen Holzbauteile des Dachstuhls waren teilweise beschädigt und mussten ausgetauscht bzw. saniert werden.
Zur Abtragung der Lasten infolge der Umnutzung des Dachstuhls und des Speichers wurde eine neue Stahltragkonstruktion in die Dachkonstruktion eingebaut. Hierzu wurden Sprengwerke und Verstärkungsträger aus Stahl in den Hauptachsen des Pfettendachstuhls angeordnet. Die Lasten auf das Dachtragwerk wurden durch eine detailliert definierte Montageabfolge in die neuen Stahlbauteile und damit in die bestehenden Mauerwerkswände eingeleitet. Die erhalten gebliebenen Holzbauteile des Pfettendachs tragen im Endzustand lediglich ihr eigenes Gewicht.
Der Dachaufbau bzw. der Geschoßdeckenaufbau wurde im Bereich des Spitzbodens verändert, um die Anforderungen an die Schall- und Wärmedämmung zu erfüllen. Im Bereich über der Bürgermeisterei wurde ein Warmdach, in allen restlichen Bereichen ein Kaltdach ausgeführt. In den Bereichen des Sitzungssaales und der Bürgermeisterei wurde eine zweite Fußbodenebene als Stahlkonstruktion über der bestehenden Fußbodenebene (Decke über 1. Obergeschoss) ergänzt. Die bestehende Geschossdecke im Bereich über dem Sitzungssaal und der Bürgermeisterei erhalten keine neuen Lasten aus der Umnutzung und trägt lediglich ihr Eigengewicht sowie die Ausbaulasten der abgehängten Decke im Sitzungssaal.
Die oberste Geschossdecke über dem Sitzungssaal und der Bürgermeisterei, sowie die Kehlsparrenebene über dem Treppenhaus wurden im Zuge dessen energetisch und brandschutztechnisch aufgewertet.