Was im Jahr 2001 mit einem Wettbewerb begann, der interdisziplinär von der Stadt Düsseldorf ausgeschrieben wurde, um die U-Bahn nicht nur als Verkehrsbauwerk, sondern auch als Kunstraum auszuformulieren, wurde im Frühjahr 2016 mit Erfolg zu Ende geführt. Ein interdisziplinäres Team aus Architekten, Künstlern, Fachplanern und ausführenden Firmen sowie die Projektbetreuer der Stadt arbeiteten unermüdlich an der Realisierung dieser Idee. Das Ergebnis: Eine neue U-Bahnlinie mit sechs Bahnhöfen, die von je einem Künstler einen eigenen Charakter erhielten, der mit unterschiedlichen Materialien wie Betonwerkstein, Keramik, Glas, Edelstahl oder Emaille umgesetzt wurde. Unser Anteil an der interdisziplinären Arbeit war die Tragwerksplanung des gesamten raumbildenden Innenausbaus.
Neu ist, dass der U-Bahn-Tunnel als „Kontinuum“ verstanden wird, deren Bahnhöfe Aufweitungen des U-Bahn-Tunnels darstellen und gleichzeitig als „Schnitträume“ definiert sind, die die Verbindung vom Verkehrsweg der U-Bahn zu dem oberirdischen öffentlichen Raum darstellen. Sichtbeziehungen zwischen den oberirdischen Verkehrsflächen bis hinunter zum Bahnsteig wurden besonders herausgearbeitet. Gezielte Lichtführung bringt natürliches Tageslicht bis in die unterirdischen Geschosse.
Neben der Tragkonstruktion des gesamten Innenausbaus wurden für die Schnittstellen des Rohbaugewerks zum Innenausbau – unter Berücksichtigung der vorhandenen Bau-Toleranzen und Bauwerksfugen des Rohbaus Sonderlösungen entwickelt, die sowohl Toleranzen in allen Richtungen ausgleichen, als auch definierte Gewerketrennungen ermöglichen. Sämtliche geplante Wandverkleidungen wurden als nicht geregelte Bauarten mit Zustimmung im Einzelfall geplant und umgesetzt.
Publikationen:
1. Bauwelt 15.2016 „Baukunst“, Seite 12–31
2. Wehrhahnlinie, Kontinuum und Schnitt, Kerber Verlag Bielefeld, 2016